Der Express hat am Samstag einen Artikel veröffentlicht laut dem ein Rentner angeblich 300€ an einen falschen Empfänger überwiesen hat, weil er eine neun und eine sechs verwechselt hatte. Aufgrund zahlreicher Nachfragen wollen wir uns das einmal anschauen und herausfinden, ist das wirklich möglich?
Kann eine IBAN mit nur einer falschen Ziffer einen solchen Schaden auslösen?
Wie im Bild oben zu sehen, besteht die IBAN aus dem Ländercode ( in Deutschland DE), der Prüfsumme (werden wir im Folgenden genauer betrachten), der Bankleitzahl und der Kontonummer.
Der Ländercode
Der Ländercode besteht immer aus zwei Buchstaben und ist eindeutig für jedes Land. Hier kann dem armen alten Mann also der Fehler nicht unterlaufen sein.
Die Prüfsumme
Die IBAN Prüfsumme wird genutzt, um die IBAN zu validieren. Mit Hilfe nur dieser zwei Ziffern ist es möglich zu bestätigen ob die IBAN eine gültige Nummer ist oder etwa einen Tippfehler beinhaltet.
Die Prüfsumme wird modulo-97 berechnet. Eine ausführliche Erklärung und Beschreibung gibt es hier.
Da die Prüfsumme durch Einbeziehung des Ländercodes, der Kontonummer und der Bankleitzahl gebildet wird, ist bei einer Änderung eines dieser Bestandteile auch eine Änderung der Prüfsumme nötig. Ansonsten ist die IBAN ungültig, was der Bank spätestens beim Versuch der Überweisung auffällt.
Ergo, der Mann im Artikel des Express kann durch diesen Tippfehler sein Geld nicht an den falschen Adressaten geschickt haben, da die Prüfziffer der IBAN genau dafür da ist, dies zu verhindern.